Geschichte

Niederösterreich Bahnen: Eine Erfolgsstory feiert Geburtstag

2020 ist das große Jahr der Niederösterreich Bahnen: Heuer jährt sich die Übernahme von Mariazellerbahn, Citybahn Waidhofen, Wachaubahn, Waldviertelbahn, Reblaus Express und Schneebergbahn durch die Niederösterreich Bahnen zum zehnten Mal. Im Jänner 2010 wurde mit der Unterzeichnung einer Grundsatzvereinbarung durch Land Niederösterreich, Republik Österreich und ÖBB der Grundstein zur Übernahme der Regionalbahnen gelegt. 

Auf einer Reise durch Niederösterreich merkt man, dass die Niederösterreich Bahnen überall dort sind, wo unser Bundesland am schönsten ist. Auf 251 Kilometer Schienennetz verkehren durch 38 Standortgemeinden die sechs Bahnen und zwei Bergbahnen der Niederösterreich Bahnen. Um die Schönheiten unserer Bahnen mit euch teilen zu können, gibt es für das Jubiläumsjahr einen streng limitierten Niederösterreich Bahnen Kalender, der euch durch das Jahr begleitet.

Der Panoramawagen der Himmelstreppe. ©NB/weinfranz

Beginnen wir unsere Reise im Mostviertel, wo die Mariazellerbahn seit 1898 die wichtigste Verbindung zwischen der Landeshauptstadt St. Pölten über das Pielachtal bis nach Mariazell ist. Nach der Übernahme wurde vor allem in die Revitalisierung und Modernisierung von Strecke und Fahrzeugen investiert. Es folgt der Bau des Betriebszentrums in Laubenbachmühle, die Anschaffung von Himmelstreppen und Panoramawagen, der Bau des Umformerwerks in Klangen, die Einführung eines neuen Zugleitsystems und die Instandhaltung von Oberbau und Oberleitung. Darüber hinaus wurden 67 Eisenbahnkreuzungssicherungsanlagen und neun Bahnhöfe und Haltstellen neu errichtet oder modernisiert.

Durch die Investitionen in Sicherheit und Komfort für die Fahrgäste sind die Fahrgastzahlen seit 2010 um 15,8 Prozent gestiegen, das ist ein Plus von 79.000 Fahrgästen. Das vergangene Jahr war mit 579.000 Fahrgästen das erfolgreichste seit Bestehen der Mariazellerbahn. 2018 wurde die Mariazellerbahn zudem von den Kundinnen und Kunden zur besten Regionalbahn Österreichs gewählt und 2019 reihte die britische Tageszeitung „The Guardian“ die Schmalspurbahn unter die zehn schönstes Eisenbahnstrecken Europas.

Relaxen auf der Gemeindealpe Mitterbach. ©NB/Lindmoser

Direkt an der Mariazellerbahn, beim Bahnhof Mitterbach, liegt die Gemeindealpe Mitterbach. Übernommen wurden die Bergbahnen durch die Niederösterreich Bahnen im Jahr 2011. Und gleich mit der Übernahme wurde die Neupositionierung als sportlich anspruchsvolles Skigebiet im Winter und Aktionberg im Sommer gestartet. Seit 2014 erstrahlt am Gipfel das neu errichtete Terzerhaus. Im selben Jahr wurde auch die Talstation komplett neu errichtet. 2017 wurde die Gemeindealpe Mitterbach beim Skiareatest Sommer Award in vier Kategorien und 2018 beim Skiareatest Winter Award mit dem internationalen Pistengütesiegel in Gold ausgezeichnet.

Nostalgie trifft Moderne bei der Schneebergbahn. ©NB/Zwickl

Weiter geht’s ins Industrieviertel, wo in Puchberg am Schneeberg die Schneebergbahn den höchsten Berg Niederösterreichs erklimmt. Die historische Zahnradbahn bringt seit 1897 ihr Fahrgäste auf den Schneeberg. In den vergangenen zehn Jahren wurde in den Bau des neuen Tourismusportals, die Sanierung der Strecke und die Instandhaltung des Oberbaus investiert. Darüber hinaus wurde eine Eisenbahnkreuzungssicherungsanlage neu errichtet. 2015 erhält die Schneebergbahn österreichweit den zweiten Platz bei der ORF Show „9 Plätze – 9 Schätze“. Durch die Investitionen sind die Fahrgastzahlen seit 2010 um mehr als 16 Prozent gestiegen, das ist ein Plus von 25.000 Fahrgästen.

Auch heuer wird weiter investiert. Das Jahr 2020 steht ganz im Zeichen des Berges. Das Bergareal Hochschneeberg wird von Mai bis August 2020 naturnah gestaltet. Für Kinder wird ein neuer großzügiger Spielplatz geschaffen und eine neue Wegführung leitet euch dann vom „Salamanderplatz“ bis zur „Kaiserrast“. Am 1. Mai startet die Schneebergbahn in die neue Saison und ist bis 2. November täglich unterwegs. Zwischen 28. Juni und 30. August ist an Sonn- und Feiertag zusätzlich zum Salamander der Nostalgie Dampfzug im Einsatz.

Ein Stück weiter, ebenfalls in Puchberg am Schneeberg, im Ortsteil Losenheim, ist seit 2018 Puchis Welt angesiedelt. Unten im Talkessel gibt es vor allem für Kinder eine Besonderheit zu erleben: auf einem 5.000m² großen Mattenskihang ist Ski- und Snowboardfahren im Winter aber auch im Sommer möglich. Die Reifenrutsche Wiesenflitzer und die Puchi Carts ergänzen das Angebot. Alle, die lieber auf den Berg wollen, bringt die Schneeberg Sesselbahn hinauf auf den Fadensattel. Oben warten auf der Wunderalm zahlreiche Spielestationen wie ein Seildschungel oder verschiedene Kletterpyramiden.

Mitten durch die Weinberge mit dem Reblaus Express (hier noch in der „alten“ Lackierung). ©NB/Knipserl

Die schönste Verbindung zwischen dem Wein- und dem Waldviertel ist unser Reblaus Express (alles zur Geschichte findet ihr in unserem tollen Blogbeitrag). Die nostalgische Bahn schlängelt sich elegant durch die Weinberge in der Retzer Region. In den vergangenen zehn Jahren wurde hier der Fokus auf die Instandhaltung und Modernisierung des Oberbaus sowie ein neues Zugleitsystem gelegt. Darüber hinaus wurden drei Eisenbahnkreuzungssicherungsanlagen neu errichtet oder modernisiert. Durch die Investitionen in die Bahn sind die Fahrgastzahlen seit 2010 um mehr als 20 Prozent gestiegen, das ist ein Plus von 4.000 Fahrgästen.

Die Besonderheit unseres Reblaus Express: der stets mitgeführte Heurigenwaggon. Dort – gerne aber auch beim Sitzplatz – werden von heimischen Winzern regionale Köstlichkeiten, erfrischende Getränke und hervorragende Weine serviert. Heuer ist der Reblaus Express wieder von 21. März bis 1. November unterwegs.

Die Dampflok der Waldviertelbahn. ©NB/weinfranz

Tief oben im Waldviertel pfaucht die Waldviertelbahn seit über 100 Jahren durch die wunderschöne Landschaft. Seit der Übernahme durch die Niederösterreich Bahnen wurde in den Bau des Betriebszentrums in Gmünd, die Revitalisierung der beiden Dampflokomotiven, in ein neues Zugleitsystem, in Gleisneulagen und in die Instandhaltung und Modernisierung der Strecke investiert. Darüber hinaus wurden neun Eisenbahnkreuzungssicherungsanlagen neu errichtet oder modernisiert.

Durch die Investitionen in Sicherheit und Komfort für die Fahrgäste sind die Fahrgastzahlen seit 2010 um 30 Prozent gestiegen, das ist ein Plus von 7.000 Fahrgästen. Dazu beigetragen hat die Neuausrichtung der Waldviertelbahn mit den unterschiedlichsten nostalgischen Themenfahrten – von Alpakaexpress bis Westernzug. Heuer ist unsere Waldviertelbahn von 1. Mai bis 1. November zwischen Gmünd und Groß Gerungs beziehungsweise zwischen Gmünd und Litschau unterwegs. Im kommenden Jahr gibt’s auch wieder einen runden Geburtstag zu feiern: Das Jubiläumsfest „120 Jahre Gmünd bis Litschau“ findet am 23. Mai am Bahnhof in Litschau statt.

Einen einmaligen Ausblick auf die Wachau bietet die Wachaubahn. ©NB/Kerschbaummayr

Wir bleiben im Waldviertel und kommen zur malerischen Wachau, wo unsere Wachaubahn Krems mit Emmersdorf verbindet. Die größte Neuerung seit 2010: die neuen goldenen Fahrzeuge mit den großzügigen Panoramafenstern, durch die die Ausblicke auf das Weltkulturerbe besonders schön sind. Darüberhinaus wurde auch bei der Wachaubahn in ein neues Zugleitsystem, Gleisneulagen und die Instandhaltung und Modernisierung der Strecke investiert. Zudem wurden acht Eisenbahnkreuzungssicherungsanlagen neu errichtet oder modernisiert. Dadurch sind die Fahrgastzahlen seit 2010 um satte 442 Prozent gestiegen, das ist ein Plus von 31.000 Fahrgästen. Wesentlich dazu beigetragen hat im vergangenen Jahr die Ausweitung des Angebots von drei Zugspaaren auf vier Zugspaare pro Tag. Heuer ist die Wachaubahn von 21. März bis 1. November zwischen Krems und Emmserdorf unterwegs.

Unsere Citybahn Waidhofen hoch erhoben. ©NB/Kerschbaummayr

Zurück im Mostviertel sind wir bei unserer Citybahn Waidhofen angelangt. Sie ist das Herzstück des öffentlichen Verkehr in Waidhofen an der Ybbs. 1894 als Ybbstalbahn gegründet hat sie sich im Lauf der Geschichte und durch den Aufstieg des Individualverkehrs zu einem innerstädtischen Verkehrsmittel in Waidhofen entwickelt. Seit der Übernahme wurde in Gleisneulagen und die Instandhaltung und Modernisierung der Strecke investiert. Darüber hinaus wurden zwei Eisenbahnkreuzungssicherungsanlagen neu errichtet und modernisiert. Derzeit stehen die Weichen unserer Citybahn auf Neukonzeptionierung und Attraktivierung. Erst im Sommer 2019 haben wir gemeinsam mit der Stadt Waidhofen an der Ybbs das sechs Punkte umfassende Zukunftsprogramm für die innerstädtische Schmalspurbahn präsentiert und damit deren Erhalt gesichert. Die Entwicklung der Bahn findet ihr in unserem spannenden Blogbeitrag.

Man sieht, in den vergangenen zehn Jahren ist einiges passiert. Die Übernahme durch die Niederösterreich Bahnen hat die Zukunft der Bahnen gesichert und deren Entwicklung maßgeblich mitgestaltet.

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